Das Avo Pärt Gefühl

Arvo Pärt ist mit seinen 85 längst ein Klassiker Neuer Musik und gilt wegen seiner minimalistisch, spirituellen Musik als so etwas wie ein Einsiedler. Bei der Arbeit verbindet er aber seine unglaubliche Sensibilität mit Humor und Energie und pflegt eine ausgesprochen intensive Zusammenarbeit mit den Orchestern. Eine Probe mit dem Cello-Oktett Amsterdam bildet das Herzstück dieses Dokumentarfilms, der ein helles Licht auf das Universum von Pärt wirft. „Das muss eine Liebesgeschichte sein“, sagt behutsam und uneitel der weltberühmte estnische Komponist Arvo Pärt zu den jungen Cellisten, die sich gerade an einer seiner ebenso simplen wie hochkomplexen Partituren abarbeiten. „Sie müssen neugierig sein, keine Einzelspieler, keine Individualisten“. So einfach ist das im solitären Arvo-Pärt-Kosmos – und gleichzeitig doch so schwer zu kreieren. Erst recht in einer musikalischen Gruppenformation und nicht allein im Kopf des estnischen Ausnahmekomponisten, dessen populäre Neo-Klassik-Werke – Stichwort: „Neue Einfachheit“ – seit den frühen 1980ern zu den meistgespielten überhaupt zählen. Zu den Fans gehören Regisseure wie Werner Herzog, Tom Tykwer und Paolo Sorrentino, Jean-Luc Godard oder Terence Malick, die sich für Ihre Filme immer wieder reichlich aus dem gewaltigen Pärtschen Klangkosmos bedienten. [cp]


Von
Paul Hegemann
Frankreich 2020, 104 Minuten, ab 12 Jahren
 
 

Termine

  • Sa, 31. Okt 17:30
  • So, 1. Nov 17:30