Manon Lescaut

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Der britische Regisseur David Pountney verlegt die Handlung der Oper von einer Taverne des 18. Jahrhunderts in einen Bahnhof zur Puccini-Zeit an der Wende zum 20. Jahrhundert. Gefeiert wurden unisono Riccardo Chailly und die Stimmen von Maria José Siri (Manon), Massimo Cavalletti (Lescaut) und Roberto Aronica (Des Grieux).
Und das obgleich Chailly von der traditionellen Aufführungspraxis abwich, und die Oper nach der kritischen Werkausgabe in der Ur-Form der Erstausgabe dirigierte. Hör- und sichtbar vor allem am Ende des ersten Aktes, nachdem Manon und Des Grieux geflohen waren und sich Hohn und Spott über Geronte (brillant der Bass Carlo Lepore) ergießt, der sich seinerseits mit der leichtlebigen Manon verabredet hatte.
Leichtlebig? Sicher ist Manon Lescaut keine charakterstarke Persönlichkeit. In ihren von Geld und Lust geprägten Beziehungen handelt sie sogar nach dem Kanon der Zeit moralisch verwerflich. Puccini besteht auf dem Drama. Und er lässt Manons Bruder Lescaut als einen auftreten, der die Schwächen seiner Schwester ausnutzt und sie an den Meistbietenden verschachert.
Dauer ca. 2 ½ Std. einschließlich Pause, Eintritt: 15,- Euro

 
 

Termine

  • So, 15. Mär 2020 11:30